Diese Website dokumentiert den Weg von einem Bootsurlaub in Irland hin zu einer geplanten Auswanderung nach Irland mit dem Ziel auf einem Boot zu leben.
Es werden regelmässige Updates erfolgen in Form von Reiseberichten und Fortschrittsmeldungen. Und wenn alles wie geplant klappt wird die Seite zu einem "Logbuch" eines Lebens auf dem Boot in Irland.
Eigentlich begann alles im Jahr 2013. Meine Frau Pia und ich überlegten was wir im nächsten Urlaub machen wollten.
Oder vielleicht mal einen „All Inclusive Urlaub“ auf irgendeiner Insel, nur relaxen und chillen? USA/Kalifornien?
Oder sollten wir wieder, wie schon mal, mit dem Mietwagen durch Schottland?
Alles klang recht interessant, aber so richtig entscheiden konnten wir uns nicht. Irgendwie waren wir dann plötzlich bei Dublin. Nach Dublin hatten wir unsere Hochzeitsreise gemacht, 23. bis 25. März 2012, zwar eine recht kurze Hochzeitsreise, aber es war eine Überraschung für Pia, sie wusste bis 12 Stunden vor Abflug nichts davon.
Also warum nicht nach Dublin, diesmal aber länger als 2 Abende. Für unseren Urlaub hatten wir 2 Wochen eingeplant, aber 2 Wochen Dublin – das hält die Leber nicht aus!
Ich hatte schon mal von einem Kollegen gehört, dass man in Irland ohne Führerschein Boot fahren kann und Boot fahren war mal etwas Neues für uns. Also ab ins Internet und „gegoogled“. Es dauerte nicht lange und wir stiessen auf die Website von Waveline Cruisers (mittlerweile Hausboot Irland). Die Boote von Waveline machten einen guten Eindruck, waren im Preis-Leistungs-Verhältnis o.k. und - es wurde Deutsch gesprochen.
Zwar habe ich keinerlei Probleme mit der englischen Sprache, aber es ist halt bequemer in Deutsch.
Und wie sollte es anders sein, durch die 7 Tage auf dem kleinen Mietboot waren wir „angefixt“. Pia war so traurig als wir von Killinure Point zurück nach Dublin sind um die anschliessenden 4 Tage dort zu verbringen das ich ihr versprechen musste (wollte) im kommenden Frühjahr wieder zu kommen und dann nur Bootsurlaub zu machen.
Kaum waren wir wieder in der Schweiz zurück begannen wir mit der Planung für den nächsten Urlaub. Ganz neben bei entwickelte sich die Idee, ob es wohl möglich sei in Irland auf einem Boot zu leben. Natürlich erst wenn das Rentenalter, zumindest bei mir, erreicht ist.
Aus dieser Idee wurde dann ein Traum den wir gezielt angehen wollten. Aber wir waren uns beide einig, 1 Woche ist nicht wirklich eine Grundlage ist um seinen Ruhestand diesbezüglich zu planen. Also musste eine längere Testphase her. Am liebsten hätten wir 4 oder 5 Wochen am Stück gebucht, aber wir wollten auch nicht gleich das ganze Urlaubstagebudget auf einmal „verprassen“ und auch unsere Arbeitgeber hätten wahrscheinlich interveniert.
Parallel dazu wurde unser Leben immer mehr durch „Maritimes“ geprägt. Regelmässig wurde (und wird immer noch) die Webseite von Stefan (Stevie) Kuppner besucht (siehe Links). Hier tummeln sich sehr viele deutschsprachige Irland Bootsliebhaber und es gibt jede Menge Information. Hat man eine Frage zu irgendetwas was mit Mietbooten, Lokationen, etc. in Irland zu tun hat – hier findet man eine Antwort!
Grundsätzlich stellt sich aber erst mal die Frage – warum eigentlich ein Boot? Ein Boot ist doch eigentlich eher nicht ganz so gross (oder unbezahlbar), quasi eine 2-3 Zimmer Wohnung (kleine Zimmer!), die ein bescheidenes Bad hat und sich nur auf dem Wasser bewegen kann. Und in Relation zu Strassen und Wegen ist die Mobilität auf Flüssen eher als eingeschränkt zu bezeichnen.
Auch an der Reisegeschwindigkeit kann es im Prinzip nicht liegen, denn diese liegt in der Regel noch unter der eines ungeübten Fahrradfahrers. Oder ist gerade das ein vordergründig schwer zu erkennender Vorteil? Jetzt kommt mir gerade das neudeutsche Wort „Entschleunigung“ in den Sinn. In vieler Leute Munde, so wird die besagte „Entschleunigung“ eher selten ausgelebt. Wer fährt mit dem Auto schon 40 km/h wenn 100 km/h erlaubt sind?
Aber ich möchte hier und jetzt nicht in die philosophische Ecke abgleiten, kommen wir wieder zurück zum eigentlichen Thema – Irland – Boot – und Entspannung.
Früher hielt ich überhaupt nichts von Booten, Schiffen und anderen Wasserfahrzeugen.
Als ich ins wehrfähige Alter kam wollte mein Vater das ich zur Marine gehe und mal „zur See fahre“. Aber er konnte, eine leichte Enttäuschung war ihm anzumerken, mein Interesse für die Seefahrt nicht wecken. Wasser hat keine Balken! Ich hatte schon als kleiner Junge eher ein Interesse an Panzern, gross, mächtig, schwer, laut, stinkend. Und so ist es dann auch gekommen, aber dies ist eine andere Geschichte.
Aber jetzt wirklich zurück zu Ausstiegsplänen, Bootfahren, Wasser und Maritimem.
Eigentlich erreiche ich erst 2025 das Pensions-/Rentenalter in der Schweiz (bzw.2026 plus in Deutschland). Aber nach langem Rechnen und Kalkulieren ist jetzt der Mai 2019 unser angestrebter Termin für die Auswanderung.
Es ist ja möglich vorzeitig in den Ruhestand zu gehen und wenn man was anspart kann man auch noch etwas früher aufhören zu arbeiten und quasi als "Privatier" mit dem Gesparten bis zur Erreichung des frühstmöglichen Rentenalters leben (wenn auch nicht auf "grossem Fuss").
Auch wenn man in Irland ohne Führerschein Boot fahren darf, vielleicht wollen wir später ja auch mal "auf grosse Fahrt gehen" - Irische See, Atlantik, Schottland, Island, Mittelmeer, ..???.
Also sollten/wollten wir auch den Boosführerschein machen. Nach diversen Recherchen im Internet haben wir uns für eine Ausbildungswoche im September 2014 in Kühlungsborn (Ostsee) mit anschliessender Prüfung in Rostock (auch Ostsee) entschieden.
Natürlich hätten wir auch "einfach nur lernen" können und dann zu Prüfung gehen können, aber wir dachten, lernen zu Hause ist o.k., aber eine Woche intensiv von 09:00h - 17:00h ist besser und ausserdem hat man auch noch eine schöne Woche Urlaub an der Ostsee. Und so haben wir dann die Bootsführerscheine Binnen und See gemacht.
Diese beiden Scheine reichen vollkommen aus um (wenn man will) alle Meere zu befahren. Alle darüber hinaus gehenden Scheine (Sport-Küstenschifferschein, -Seeschifferschein, -Hochseeschifferschein) sind zwar nett aber nicht wirklich erforderlich (es sei denn man will ein Boot chartern und die "Vercharterin" verlangt einen dieser Scheine). Jetzt mag der ein oder andere denken "stimmt nicht" - ist aber so!
Darüber hinaus braucht man irgendwann natürlich noch ein Seefunk-Zeugnis (LRC / SRC), aber da haben wir noch etwas Zeit. So lange wir noch in den Ferien in Irland "rumschippern" brauchen wir ohnehin kein Funkgerät - Mobiltelefon reicht vollkommen.
Wie es das Schicksal wollte sahen wir in Killaloe eine Birchwood 42 Empress liegen. Beigefarben, mit getönten Scheiben und mit einem Schild "For Sale".
Meine Schwester Doris, die uns auf diesem Trip
begleitete, sagte sofort: "ruf doch mal an" und das habe ich dann (ich dachte daraus wird eh nichts und bevor mich beide Damen (Pia&Doris) weiter bedrängen) auch getan. 2 Stunden später
hatten wir einen Besichtigungstermin. Das "Mädchen" war/ist zwar nicht mehr "die Jüngste" aber tipptopp gepflegt und in Schuss.
Jetzt war schon mal unser Interesse geweckt. Wir wollten eine Probefahrt machen.
2 Tage später holte uns der Verkäufer mit dem Auto in Mountshannon ab und anschliessend machten wir eine Probefahrt von Killaloe nach Mountshannon. Super Boot! 2 Volvo Penta Inboarder, GPS,
Autopilot, Radar, VHF Funk, Tiefen- und Geschwindigkeitsmesser, super Küche, grosser Backofen, Mikrowelle, grosser Herd, 2 (elektr.) Toiletten, extra Dusche, riesen Salon, seetauglich, etc.
etc.